mardi 5 octobre 2010

Weiß und leicht -- Paul Celan




Plouescat

 


Sicheldünen, ungezählt.

Im Windschatten, tausendfach: du.
Du und der Arm,
mit dem ich nackt zu dir hinwuchs,
Verlorne.
 

Die Strahlen. Sie wehn uns zuhauf.
Wir tragen den Schein, den Schmerz und den Namen.

Weiß,
was sich uns regt,
ohne Gewicht, was wir tauschen.
Weiß und Leicht: Laß es wandern.

Die Fernen, mondnah, wie wir. Sie bauen.
Sie bauen die Klippe,
an der sich das Wandernde bricht,
sie sammeln
Lichtschaum und stäubende Welle.

Das Wandernde, klippender winkend.
Die Stirnen
winkt es heran, 
die man uns lieh,
um der Spiegelung willen.

Die Stirnen.
Wir rollen mit ihnen dorthin.
Stirnengestade.

Schläfst du jetzt?
Schlaf.
Meermühle geht,
eishell und ungehört,
in unsern Augen.




C'est la version de Herzzeit ; celle, postérieure, de Sprachgitter (Fischer, 1959) est légèrement différente (en passant, on retrouve une vieille connaissance, "Meermühle", comme dans Le Menhir) :




Sicheldünen, ungezählt.

Im Windschatten, tausendfach: du.
Du und der Arm,
mit dem ich nackt zu dir hinwuchs,
Verlorne.
 

Die Strahlen. Sie wehn uns zuhauf.
Wir tragen den Schein, den Schmerz und den Namen.

Weiß,
was sich uns regt,
ohne Gewicht,
was wir tauschen.
Weiß und Leicht:
laß es wandern.

Die Fernen, mondnah, wie wir. Sie bauen.
Sie bauen die Klippe, wo 
sich das Wandernde bricht,
sie bauen
weiter :
mit Lichtschaum und stäubender Welle.

Das Wandernde, klippender winkend.
Die Stirnen
winkt es heran, 
die Stirnen, die man uns lieh,
um der Spiegelung willen.

Die Stirnen.
Wir rollen mit ihnen dorthin.
Stirnengestade.

Schläfst du jetzt?
 
Schlaf.

Meermühle geht,
eishell und ungehört,
in unsern Augen.
 




Blanc et léger

Dunes-faucilles, innombrables.

A l'abri du vent, multipliée : toi.
Toi et le bras
avec lequel je croissais nu vers toi,
Perdue.

Les rayons, leur souffle nous amoncelle.
Nous portons l'éclat, la douleur et le nom.

Blanc,
ce qui bouge en nous,
sans poids,
ce que nous échangeons.
Blanc et léger :
qu'il voyage.

Les lointains, proches de la lune comme nous. Ils bâtissent.

Ils bâtissent l'écueil, où
brise ce qui voyage,
ils bâtissent
encore :
d'écume lumineuse et flot poudroyant.

Ce qui voyage, appelant depuis l'écueil.
Ce sont les fronts
qu'il appelle,
ces fronts qu'on nous a prêtés
pour qu'il y ait reflet.

Les fronts.
Avec eux nous roulons là-bas.
Rivages de fronts.

Dors-tu ?

Dors.

Moulin-de-mer tourne,
clair-gel, inentendu,
dans nos yeux.

in Grille de parole
traduit par Martine Broda
Christian Bourgois 1991